Termine

8 Jun
Forum-Fest Musikverein
Datum 08.06.2024 - 09.06.2024
15 Dez
Adventszauber im FORUM am Bürgerhaus
15.12.2024 16:00 - 20:00

Alte Weisheit

Blase dein Stücklein, aber wolle deinen Takt nicht der ganzen übrigen Menschheit aufdrängen.

Wilhelm Raabe

Tagestour der Seniorenkapelle nach Mayen und Mendig

Heimatkunde betrieb der Musikverein Gevenich bei seiner diesjährigen Tagestour. Der Vulkanismus und die hiesige Braukunst waren Ziele der Gevenicher Musiker. Mit einem zünftigen Frühstück auf dem Forumplatz neben dem Probelokal startete der Samstag. Per Bus ging es dann nach Mayen.

   

 

Dort war eine Besichtigung des Deutsches Schieferbergwerkes unterhalb der Genovevaburg gebucht. In einer spannenden Zeitreise wurde durch fachkundige Führer das geologische Entstehen der Mittelrheinischen Schiefergebirge und der Schieferabbau in Mayen im Speziellen informativ dargestellt. Die Ausstellung in den 16 Meter tiefen Stollen zeigt sehr anschaulich den Aufwand des Schieferabbaus sowie das Arbeiten der Bergleute unter Tage. Besonders toll war für die Musiker eine simulierte Lorenfahrt durch den Stollen.

  

Das nächste Ziel der Musiker war Mendig. Vor 200.000 Jahren haben sich nach vulkanischen Aktivitäten die heißen Lavaströme Richtung Mendig gewälzt und sind erkaltet. Durch eine Eruption vor 13.000 Jahren wurde die Lava durch eine 30 Meter dicke Bimsschicht abgedeckt. Um die darunter liegenden wertvollen Basaltsäulen abzubauen wurden bis zu 8 Metern hohe unterirdische Stollen gegraben.

Bierbrauer erkannten im 19. Jahrhundert, das sich die riesigen Felsenkeller mit einer konstanten Temperatur von 6-8 Grad bestens für die Gärung und Lagerung des Bieres eigneten. Und so entstanden insgesamt 28 Brauereien in Mendig. Die letzte davon, die  Brauerei, besichtigten die Musikerinnen und Musiker. In der „Gläsernen Brauerei“ erhielten sie einen Einblick in die Braukunst und durften beim sogenannten Zwickeln direkt aus den Lagertanks das neue Bier probieren.

Lang war dann der Abstieg hinab in die Felsenkeller. 153 Stufen führen in einem engen Stollen steil hinab in eine Tiefe von 30 Metern. Hier unten im tiefsten Gär- und Lagerkeller der Welt ist es merklich kühl – vor mehr als einhundert Jahren beste Voraussetzungen für den Gärprozess und die Lagerung des Bieres. Imposant sind auch die noch in den Felsenkellern stehenden Anlagen und Lagerfässer der ehemaligen Brauerei Wölker.

  

Anschaulich bringt der Führer die Geschichte des Bergbaus in der Osteifel den Musikern nahe. Riesige Hallen zeugen vom Basaltabbau unter Tage. Nur die besten Basaltsäulen fanden, mit einfachen Kränen durch senkrechte Schächte gezogen, den Weg ans Tageslicht. Millionen von Basaltbrocken liegen heute noch als Abraum in den riesigen Felsenkellern. In einer besonders mächtigen Halle spielte unser ehemaliger Dirigent Rainer Jahnen auf seiner Piccolotrompete die Melodie von „Lili Marlen“. Andächtig sang oder summte die gesamte Gruppe mit. Mit einem stärkenden Abendessen bei leckerem Brauhausbier endet ein interessanter Tag für die Gevenicher Musiker.